Glossar

Die Diagnose Leberkrebs bringt für Patient*innen viele neue, medizinische Begriffe mit. In diesem Glossar können Sie die Begriffe, die auf dieser Seite verwendet werden, nachschlagen.

A

ALBI-Score

Albumin-Bilirubin; Modell zur Bestimmung einer Leberbeeinträchtigung anhand der Parameter Albumin-Konzentration und Gesamtbilirubin

 

Albumin

Eiweiß, das in der Leber gebildet wird; Tumormarker (siehe Tumormarker)

 

Alpha-1-Antitrypsin (Alpha-1-AT)

Gegenspieler des eiweißverdauenden Enzyms Trypsin; im gesunden Körper hält es Trypsin davon ab, körpereigene Eiweiße abzubauen, ein Mangel an Alpha-1-AT kann somit dazu führen, dass Lunge und Leber, in seltenen Fällen auch die Haut und andere Organe, von Trypsin angegriffen und geschädigt werden

 

Alpha-1-Fetoprotein (AFP)

Tumormarker (siehe Tumormarker); erhöhte Werte von AFP im Blutserum können Anzeichen für das Vorhandensein eines Lebertumors sein

 

Anämie

Blutarmut; ein Mangel an rotem Blutfarbstoff (Hämoglobin) und/oder roten Blutkörperchen

 

Anamnese

Befragung eines*einer Patient*in durch den*die Ärzt*in, beispielsweise über aktuelle Beschwerden, vorangegangene Erkrankungen

 

Androgene

synthetische oder natürliche Hormone, die die Entwicklung der männlichen Geschlechtsmerkmale steuern und u. a. das Muskelwachstum anregen

B

Barcelona Clinic Liver Cancer (BCLC) Staging System

ein System zur Klassifikation des Stadiums einer Leberkrebserkrankung; basierend auf dem Allgemeinzustand anhand des ECOG-Performance Status; verfeinert durch bspw. AFP-Konzentration, ALBI-Score, Child-Pugh-Skala oder MELD

 

Bauchwasser

Aszites; Austritt von Flüssigkeit aus den Blutgefäßen in die Bauchhöhle

 

Bildgebende Verfahren

Oberbegriff für spezielle Verfahren der medizinischen Diagnostik, die das Körperinnere ganz oder teilweise abbilden; Ultraschall, Röntgen, Computertomographie (CT), Magnetresonanztomographie (MRT), Positronenemissionstomographie (PET), Skelettszintigraphie

 

Biopsie

Gewebeentnahme; entnommene Probe wird von Patholog*in mikroskopisch z.B. auf die Wachstumseigenschaften des Tumors untersucht

C

Child-Pugh-Skala

Skala zur Bestimmung der Leberfunktion

 

Cholestase

Gallenstauung, bei der die Gallenflüssigkeit in den Gallengängen zurückgehalten wird und nicht in den Darm abfließen kann

 

Computertomographie (CT)

computergestütztes bildgebendes Röntgenverfahren zur Darstellung des Körperinneren in Schnittbildern

E

Eastern Cooperative Oncology Group (ECOG)-Performance Status

eine Bewertungsskala, die den Allgemeinzustand von Patient*innen beschreibt

 

Endoskop

ein schlauch- bzw. röhrenförmiges medizinisches Instrument, für die Diagnostik und Therapie des Inneren von Körperhöhlen und Hohlorganen

F

Fernmetastase

Metastase, die sich nicht in der Nähe des Primärtumors befindet

 

Fettleber

vermehrte Fetteinlagerung in der Leber; kann alkoholische und nicht-alkoholische Ursachen haben

 

Fettleberhepatitis

entzündliche Veränderung einer Fettleber, denen keine infektiöse Ursache zugrunde liegt

 

FHIT

Enzym aus der Klasse Phosphat-abspaltenden ATPasen; potenzielles Tumorsuppressorgen (siehe Tumorsuppressorgen)

G

Gefäßinvasion

Eindringen von Tumorzellen in Blutgefäße

 

Gelbsucht

auch Ikterus genannt; gelbe Verfärbung von Haut, Schleimhäuten und inneren Organen, häufig früh in Form einer Gelbfärbung der Lederhaut der Augen, verursacht durch einen Anstieg des Gallenfarbstoffs Bilirubin

 

Gesamtbilirubin

Abbauprodukt des roten Blutfarbstoffs in den roten Blutkörperchen; abnorme Gesamtbilirubinwerte können Aufschluss über eine mögliche Lebererkrankung geben

H

Hämochromatose

vermehrte Ablagerung von Eisen (oder eisenhaltigen Verbindungen); häufig in Folge erhöhter Eisenwerte

 

Hepatitis

Entzündung der Leber, die verschiedene Ursachen haben kann, z. B. Viren, Gifte, Medikamente oder Autoimmunerkrankungen

 

Hepatozelluläres Karzinom (HCC)

Leberzellkarzinom; die häufigste Form von Leberkrebs

 

Hypertension

Bluthochdruck

K

Kontrastmittel

Flüssigkeiten, die bei bildgebenden Verfahren (wie beispielsweise der Computertomographie) die Darstellung von Körperstrukturen verbessern. Sie werden entweder in die Vene verabreicht oder getrunken

L

Leberzirrhose

chronische Erkrankung der Leber; funktionsfähiges Lebergewebe wird zerstört und wandelt sich nach und nach in Narben- und Bindegewebe um

 

Lipide

Gesamtheit der Fette und fettähnlicher Substanzen; neben Fetten und Fettsäuren zählen auch einige Vitamine, verschiedene Bausteine der Zellen sowie Steroide zu den Lipiden

 

Lobus, Pl: Lobi

lappenartige Gewebeformation als Segment eines Organs; in vielen Organen zu finden, z. B. Gehirn, Leber und Lunge

 

Lymphknoten

über den ganzen Körper verteilte „Filterstationen“ für Gewebswasser (Lymphe); spielen eine wichtige Rolle im Immunsystem

M

Magnetresonanztomographie (MRT)

bildgebendes Verfahren zur Darstellung von inneren Organen und Geweben; im Gegensatz zur CT ohne Strahlenbelastung, da basierend auf Magnetfeldern und Radiowellen

 

Metastase

Tochtergeschwür des Tumors; räumlich getrennte Absiedelung des Primärtumors in vom Ursprungsort entferntem Gewebe, durch Verschleppung von Tumorzellen (Metastasierung) entstanden

 

Model for End-Stage Liver Disease (MELD)-Score

Modell zur Einstufung der Schwere von Lebererkrankungen

 

Morbus Wilson

erbliche Stoffwechselstörung, bei der es durch verminderte Ausscheidung zur Anhäufung und Ablagerung von Kupfer in verschiedenen Organsystemen kommen kann

N

Nicht-alkoholische Fettlebererkankung (NAFLD)

Fettlebererkrankung, die nicht durch erhöhten Alkoholkonsum bedingt ist

 

Nicht-alkoholische Steatohepatitis (NASH)

Leberentzündung, die im Rahmen einer Leberverfettung auftritt, aber nicht durch erhöhten Alkoholkonsum bedingt ist

O

Onkolog*in

Spezialist*in für Krebserkrankungen; die Onkologie ist ein Teilgebiet der inneren Medizin, die sich mit der Entstehung, Entwicklung und Behandlung von Tumorerkrankungen befasst

P

Pfortader

ein Blutgefäß, das sauerstoffarmes, nährstoffreiches Blut in die Leber transportiert

 

Positronenemissionstomographie (PET)

bildgebendes Verfahren basierend auf verschiedenen radioaktiven Stoffen, die auf das zu untersuchende Gewebe abgestimmt sind, vor der Untersuchung verabreicht werden und sich im Zielgewebe anreichern; Radioaktivität kann indirekt gemessen und in ein Bild umgerechnet werden; häufig eingesetzt zur Identifizierung eines Tumors

 

Primärtumor

Ursprungstumor, von dem Metastasen ausgehen können

 

Psychoonkologie

interdisziplinäre Form der Psychologie, die sich mit den psychischen und sozialen Begleiterscheinungen einer Krebserkrankung befasst

R

Risikofaktor

das Vorliegen spezieller körperlicher, psychischer, genetischer oder umweltassoziierter Gegebenheiten, die das Risiko für das Auftreten von bestimmten Krankheiten erhöhen

 

Röntgenuntersuchung

bildgebendes Verfahren, bei dem der Körper mithilfe von Röntgenstrahlen durchleuchtet wird

S

Skelettszintigraphie

bildgebendes Verfahren zur Untersuchung der Knochen; basierend auf kurzlebigen radioaktiven Stoffen, die vor der Untersuchung verabreicht werden und sich im Knochen anreichern; Radioaktivität kann direkt gemessen und in ein Bild umgerechnet werden

 

Sonographie

siehe Ultraschalluntersuchung

 

Steroide

eine Stoffklasse der Lipide, die eine wichtige Rolle im menschlichen Stoffwechsel spielt und für den Aufbau von verschiedenen Hormonen und Vitaminen wichtig ist

 

Symptom

Krankheitszeichen

T

Tenside

Stoffe, die die Oberflächenspannung einer Flüssigkeit herabsetzen können; fungieren als Lösungsvermittler (Lösung schwer löslicher Stoffe in Flüssigkeit)

 

Tumor

lateinisch für Schwellung, eine gutartige (benigne) oder bösartige (maligne) Neubildung von Körpergewebe. Bösartige Tumoren werden umgangssprachlich als Krebs bezeichnet

 

Tumorkonferenz

auch Tumorboard; Expert*innenrunde in spezialisierten Zentren mit Ärzt*innen verschiedener Fachrichtungen, in der Untersuchungsergebnisse und individuelle Bedürfnisse von Patient*innen mit bösartigen Tumoren besprochen werden

 

Tumormarker

Substanzen im Blut, Urin oder Gewebe, die bei abweichender Konzentration auf Tumorerkrankungen hinweisen können

 

Tumorsuppressorgen

Gene, die für Eiweiße codieren, die der unkontrollierten Teilung von Zellen mit geschädigtem Erbgut und somit die Entstehung eines Tumors vorbeugen können

 

Tyrosinämie

Erkrankung, bei der der Stoffwechsel der Aminosäure Tyrosin gestört ist

U

Ultraschall(untersuchung)

wird auch Sonographie genannt; ermöglicht die Darstellung von organischen Gewebestrukturen im Körperinneren

W

World Health Organization (WHO)

Weltgesundheitsorganisation; Organisation der Vereinten Nationen mit Sitz in Genf (Schweiz)